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Hans Mörtter, der Schamane im Rheinland - Radiosendung

Hans Mörtter / Foto: Michael Zellmer
Hans Mörtter / Foto: Michael Zellmer

Im Interview mit Melahat Simsek von WDR 5 erzählt Hans Mörtter so ausführlich wie noch in keinem Beitrag zuvor von seiner Kindheit und Jugend.

Er ist der älteste von drei Brüdern. Sein Vater war Metzgermeister, aber in dessen Fußstapfen wollte er nicht treten. Schon früh engagiert er sich sozial in der Schülermitverwaltung, macht Erfahrungen mit der Zensur der kritischen  Schülerzeitung und erprobt sich im Kampf gegen Übermächtige. Er bekommt das Mobbing in der Schule mit und entschließt sich, „Anwalt für Menschen“ werden. Während des Theologiestudiums erfährt er Gott als den, der in die Freiheit führt. Schon als Student setzt er sich für Obdachlose ein, was er bis um heutigen Tag beibehalten hat.

Ein großer Einschnitt in seinem Leben war der frühe Tod seines Bruders. Er stellte sich die Frage, ob der Tod siegt oder ob es da noch etwas anderes gibt. Der Tod ist kein Ende, das Leben ist viel mehr, als der Tod zerstören kann, meint er. Seine Pfarrzeit in Kolumbien in der Kriegszeit der 1980er Jahre stärkte ihn.

Als er sich 1987 als Pfarrer an der Lutherkirche bewarb, lief er erst einmal durch die Südstadt und spürte sofort, dass das der richtige Ort für ihn ist. Insgesamt war er 34 Jahre lang Pfarrer der Lutherkirche und probierte viele Veranstaltungen aus, die die Menschen wieder in die Kirche lockten. Er liebt Rituale und Traditionen, aber diese passte er mitunter an, denn „Traditionen müssen auch stimmen“, sagt er.

Jetzt, nach seiner Pensionierung, geht es für ihn richtig los. Er wird sein soziales und gesellschaftliches Engagement außerhalb kirchlicher Strukturen fortsetzen. 
 

Audiodatei

Hören Sie die Sendung der Reihe "Erlebte Geschichten" auf WDR 5 vom 16. Januar 2024.

„Hans Mörtter, Pfarrer i. R. - Der Schamane im Rheinland“ von Melahat Simsek