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"Ich schweige nicht", Hans Mörtter setzt sich für ein weiteres Entführungsopfer ein

Nahma aus Eritrea wurde auf der Flucht in Libyen entführt, Foto: Privatbesitz
Nahma aus Eritrea wurde auf der Flucht in Libyen entführt, Foto: Privatbesitz

Ich weiß, es ist eine Zumutung, wieder um Hilfe bitten zu müssen. Es gibt einen neuen Entführungsfall. Libysche Entführer von Nahma, 17 Jahre, haben einen Film an seinen Bruder A. in Köln geschickt, dessen Familie aus Eritrea stammt und der hier anerkannt ist. In diesem Video ist zu sehen, wie Nahma gefoltert wird. A. hat mich in seiner Verzweiflung um Hilfe gebeten.

Update vom 10. Mai 2024
Good news: Nach Zahlung des Lösungsgeldes von 7.500,- Euro ist Nahma gestern von den Entführern in Libyen freigelassen worden. - Geschafft! Ich bin froh und bleibe dran in jeder Hinsicht. Menschen-Sklaven-Organ-Handel darf von Europa nicht hingenommen werden. Bisher interessiert es von offizieller Seite niemanden!!!

von
Hans Mörtter

Die Entführer wollen 7.500,- Euro, andernfalls kommt sein Bruder auf den Sklavenmarkt oder seine Körperteile in den internationalen Organhandel. Europa schweigt dazu. Handelt aber bei der Jagd auf IS-Kommandanten mit tödlichen Drohnen. Schleuser und Schleuserinnen werden gejagt - nur Entführer nicht !!! (das sind Männer!) Das muss auf die Agenda europäischer Politik durch öffentlichen Druck, den es bisher nicht gibt. Ich schweige nicht!

Fakt ist: Nahmas Bruder A. hat sich in Köln 2.500,- Euro leihen können. Die übrigen 5.000,- Euro werde ich besorgen, wozu ich kräftige Spender:innen-Unterstützung brauche: 

Hans sucht das Glück e.V.

IBAN: DE89 3705 0198 1900 6684 17 - Stichwort: Entführung.

Bei Angabe der Adresse gibt es eine Spendenbescheinigung.

Übrigens: Das Video wurde von Facebook "verdeckt", weil es "verstört". Ich habe es gepostet, weil ich schreien muss, weil es Politik und zu viele nicht juckt. Nur wer sich das zumuten will, um mit mir zu schreien, kann es sehen. (Derzeit kann aus technischen Gründen das Video an dieser Stelle nicht eingefügt werden).

Entführungen, Erpressung, Folter und Menschenhandel/Organhandel von Geflüchteten gehören zu den größten unfassbaren Verbrechen unserer Zeit. Ich helfe und schreie dagegen an. Wenn hunderttausende Menschen mit mir schreien, wird Politik reagieren. Die Entführer im Sinai mit ihren Lagern sind bekannt. Ebenso die "Tschad-Leute", Entführer an der Grenze Sudan/Libyen. Dorfbewohner dort können sagen, wo die Entführer wohnen. Handeln ist möglich - muss nur gewollt sein. Allerdings scheint dieser Albtraum zur Abschreckungsdoktrin Europas zu gehören. Ich möchte das nicht glauben und appelliere an unser Menschsein. Schweigen und Wegsehen macht uns zu Schuldigen. Zusammen können wir eine sehr starke Kraft werden!

Schon im Jahr 2016 gab es eine ARTE-Doku zu dieser Art von Entführungen: "Bei Anruf Folter".