Immer noch sterben Menschen beim Versuch, das Mittelmeer zu überqueren oder werden unter unerträglichen Umständen in Lagern in Libyen, auf den griechischen Inseln oder entlang der Balkanroute festgehalten. Der Brand des Lagers Moria auf Lesbos hat unermessliches menschliches Leid mit sich gebracht.
Doch immer noch werden das Sterben und das Leid von der europäischen Politik weitgehend ignoriert und hingenommen, die deutschen und europäischen Mühlen mahlen viel zu langsam, wo schnelle und effektive Hilfe lebensnotwendig wäre.
Aus diesem Grund engagieren sich viele Menschen und Organisationen aus Deutschland und Europa für die Flüchtlingshilfe: Sie wollen ihren Teil zur Rettung der Menschen beitragen, sie stellen sich unser aller humanitären Verpflichtung.
Die Kölnerin Daniela Neuendorf und der Dortmunder Journalist Dirk Planert sind zwei dieser ehrenamtlichen Helfer*innen, die Energie und Zeit opfern, um Flüchtenden zu helfen und ihnen ein lebenswertes Leben zu ermöglichen. Wir wollen uns mit ihnen und allen anderen Helfer*innen solidarisch zeigen. Wir treten an ihre Seite und die aller engagierten Menschen, um gemeinsam ein Zeichen für mehr Menschlichkeit zu setzen.
Aus diesem Grund haben wir nach der Auftaktveranstaltung im Herbst 2019 mit der Kapitänin Pia Klemp erneut ein Solidaritätskonzert in der Philharmonie organisiert, dessen Einnahmen der Flüchtlingshilfe zu Gute kommen. Die auftretenden Musiker:innen, Orchester und Prominenten werden bei diesem Auftritt auf ihr Honorar verzichten.
Zusammen wollen wir an diesem Abend die Arbeit von Daniela Villeneuve, Dirk Planert und allen anderen Ehrenamtlichen würdigen und zeigen, dass wir solidarisch an ihrer Seite und der der Flüchtenden stehen.
SOS Save Our Souls 2020 - Der Ablauf des Abends
Der Abend begann mit der Cellistin Johanna Stein, die viele Stile vertritt, wie Klassik, Rock, Pop und Weltmusik. Das Stück war „Juli-O“ von Mark Summer, der in seinen Kompositionen gerne die Pizzicato-Technik einschließt, bei der das Cello mit der Hand gezupft wird.
Die Moderatorin Biggi Wanninger ist ein Multitalent, das aus Köln nicht mehr wegzudenken und am bekanntesten wohl durch die Stunksitzung geworden ist. Pfarrer Hans Mörtter wird zünftig mit Stippeföttche begrüßt.
Die Pianistin Sina Kloke spielte die Stücke „Pavane“ und „Bourrée“ des rumänischen Komponisten und Geigers George Enescu, der übrigens einer der Geigenlehrer von Yehudi Menuhin war.
Hans Mörtter führte das erste Gespräch mit der ehrenamtlichen Helferin Daniela Neuendorf, die im Lager auf Samos arbeitet.
Der (Slide)-Gitarrist und Blues-Sänger Richard Bargel spielte „Only Then Will Your House Be Blessed“ des britischen Songwriters John Spencer. Bargel hat mit den Spencer in seinen Anfängen gemeinsam musiziert. In dem Song es um Menschlichkeit, dass wir das Schwert der Rache ruhen und Gnade walten lassen sollen.
Zweites Gespräch von Hans Mörtter mit Daniela Neuendorf
Von der Oper Köln beteiligten sich die Sängerin Dalia Schaechter und Christian von Götz, Gitarre. Dalia Schächter wurde in Israel geboren, wirkte an verschiedenen internationalen Opernhäusern und ist derzeit Mitglied der Oper Köln. Sie singt Klezmer und jiddische Lieder und veranstaltet multikulturelle Liederabende. Christian von Götz ist Opernregisseur und heute Abend an der Gitarre zu erleben. „Steht nicht Brüder, löscht das Feuer“, heißt es in dem Lied „Unser Shtetl brennt“ des polnisch-jüdischen Komponisten und Dichters Mordechaj Gebirtig (1877 bis 1942 im Ghetto Krakau), in „Der Sänger der Not“ „Ja, sing für sie die traurigen Lieder, sie sind geschaffen für sie“. Im Wiegenlied für den kleinen „Kivele“ geht es um dessen Vater, der schon im Exil ist und Küsse für seinen Jüngsten schickt.
Hans Mörtter im Gespräch mit dem Journalisten Dirk Planert, der auf der Balkanroute aktiv ist.
Aniko Kanthak ist Texterin, Komponistin und Sängerin und stellte ihren Song „Demokratie“ vor mit Christian Frentzen am Flügel und Dino Solob am Tárogató. Darin geht es um Freiheit und Demokratie, „Steh auf und zeig der Welt, dass es dich gibt“.
Die 2011 gegründete Kölschrock-Band Kasalla ist schon lange Kult in Köln. In ihrem Beitrag „Fleisch und Blut“ geht es darum, dass alle nicht nur schlecht und gut sind, und thematisiert die Angst vor Terrorismus, aber auch das Gefühl der Heimatlosigkeit. In „Wir sind eins“ heißt es „Jeder gehört dazu, denn jeder ist Teil des Mosaiks“.
Hans Mörtter mit der Danksagung an alle Teilnehmenden.
Künstler und Künstlerinnen
Johanna Stein
Sina Kloke
Richard Bargel
Dalia Schaechter und Christian von Götz
Markus Stockhausen
Aniko Kanthak
Christian Frentzen
Dino Soldo
Biggi Wanninger
Daniela Neuendorf
Dirk Planert
Sahar
Kulturamt der Stadt Köln, Philharmonie Köln und der Oper Köln
Kölner Stadtanzeiger und WDR
Veranstalter Verein Südstadt-Leben
Sonja Grupe
Dein Speisesalon für Catering
Agentur Facts and Fiction und Jörg Krauthäuser
Nicola von Jenisch, Leitung Presse und Öffentlichkeitsarbeit sowie Organisation
Stefan Bender, Video
Simin Kianmehr, Fotografie
Christoph Broll, Regie
Joschi Vogel, Ablaufregie
Philipp Skiba, Sound
Jörg Lindner, Technischer Leiter und dem Ton und Licht Team
Golrock Esmaili, Facebook
Laetitia Wiczorek Instagram
Moni Hagenmayer, Nina Rose, Sabine Nurtsch, Stephan Kriegeskorte, Organisation
Kasalla: Basti, Sebi, Flo, Nils, Ena
Mitwirkende
Richard Bargel – Gitarre
Christian von Götz – Gitarre
Aniko Kanthak – vocals
Kasalla
Sina Kloke – Klavier
Dalia Schaechter – Mezzosopran – Oper Köln
Johanna Stein – Violoncello
Markus Stockhausen – Trompete, Flügelhorn
Daniela Neuendorf – ehrenamtliche Helferin im Lager auf Samos
Dirk Planert – Journalist, ehrenamtlich auf der Balkanroute
Biggi Wanninger – Moderation
Hans Mörtter – Moderation
Bildbeschreibungen: Helga Fitzner
Interview mit Hans Mörtter
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Artikel über SOS Save Our Souls im Kölner Stadtanzeiger vom 24.09.2020.
Zur Beachtung: Wir dürfen den Artikel mit freundlicher Genehmigung des Kölner Stadtanzeigers sowie des Rezensenten Clemens Schminke hier auf der Webseite einpflegen. Eine Nutzung darüber hinaus ist ausdrücklich untersagt.